
Um
etwas von der Kunst des klassischen Messerschmiedens in Japan zu
verstehen, ist ein Blick auf die Kultur und die Geschichte interessant.
Das Inselreich Japan hat verschiedene Einflüsse zu einer eigenständigen
Kultur verarbeitet. Die Ureinwohner sowie Einflüsse vom Festland, wie
China und Korea, spielen eine besondere Rolle. Aber auch die
Abschottungstendenzen zu allem Fremden und die erst späte Öffnung im
späten 19. Jh. dem Westen gegenüber haben eine einzigartige Kultur
entstehen lassen.

Höchste Ansprüche an Qualität, die Suche nach dem Besten und eine
vollendete artifizielle Lebensweise der führenden Oberschicht in der
Vergangenheit sind die Grundlage dieser Kulturnation.
Feinste
Handwerkskünste konnten in diesem Umfeld entstehen, deren Ergebnisse,
das heißt Produkte bis heute in Japan höchste Wertschätzung haben. Eine
Lackdose, eine Kaligraphie, eine Stoffarbeit, eine Keramik oder auch
ein
Wabocho sind bei weitem mehr als nur ein
Gebrauchsgegenstand. Der Übergang zwischen Gebrauchsgegenstand und
Kunstwerk ist in Japan oft fließend.

Nur
Menschen, die diesen Dingen eine Wertschätzung entgegenbringen können
und auch in der modernen Zeit mit preiswerten Massenkonsumwaren bereit
sind, den Preis für etwas Besonders zu zahlen, tragen dazu bei, die
Geheimnisse und die Fertigungskunst des Handwerks für die Zukunft zu
erhalten.