Der Vorteil von modernen Sicherheitsrasierern gegenüber dem Rasiermesser sind seine auswechselbaren Klingen, die leicht zu handhaben sind. Aber Raserklingen und -köpfe sind Verschleißteile und kommen mit der Zeit teuer zu stehen. Nur eine wirklich scharfe Klinge mit gerader Schneidkante ohne Fehler erlaubt eine Rasur ohne übermäßigen Druck oder überflüssige Züge, welche Hautirritationen zur Folge hätten.
Man weiß heute, daß ein menschliches Haar der Klinge mehr Widerstand entgegen setzt als ein Kupferdraht gleichen Durchmessers. Dieser Vergleich macht deutlich, daß die extrem dünne Schneidkante einer Klinge beim Rasieren abnutzt und sich regelrecht verbiegt, was man unter dem Mikroskop sehen kann. Rasiermesser werden aus diesem Grund abgezogen und gelegentlich nachgeschärft, für Rasierklingen und Wechselsysteme gibt es diese Möglichkeit jedoch nicht. Nach jeder Rasur verformt sich die Rasierklinge, sie sollte deshalb 24 bis 48 Stunden Zeit haben, sich zu erholen und in ihre Form zu finden. Wer sich also zwei Mal am Tage rasieren möchte, sollte sich am besten einen zweiten Rasierhobel zulegen und diese im Wechsel nutzen.
Bei modernen Klingen wird ein erheblicher Forschungsaufwand betrieben, um die Haltbarkeit und Schärfe zu optimieren. So sind heutige Klingen und Wechselsysteme kleine hochtechnologische Wunderwerke und weit entfernt von den dünnen, geschärften Walzstahlblättchen von damals. Es gibt inzwischen mehrschichtige Modelle mit keramischem Kern, ultradünne Klingen und verschiedenste Spezialbedampfungen. Die Standzeit einer Klinge, also die Haltbartkeit einer Klinge, hängt vom richtigen Umgang bei der Rasur, dem gleichbleibenden Druck beim Aufsetzen auf der Haut und der Stärke des Barthaares ab. Eine Klinge hält ungefähr etwa 10 Rasuren. Die Rasur mit dem Sicherheitsrasierer/Rasierhobel kommt günstiger als bei modernen Systemklingen.